Geschichte der Entstehung des Cesky – Terriers

Frantisek Horak

Im Jahre 1932 holte ich mir einen Scottish – Terrier-Rüden von dem Züchter Sklenar aus Krocehlav .Auf diese Rasse wurde ich durch die Abbildung zweier Scottish – Terrier auf der Titelseite der „Hund„ im Jahr 1928 aufmerksam. Mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Informationsquellen, studierte ich die Eigenschaften dieser Rasse, besonders deren Jagdtauglichkeit. Der Rüde war seit seiner Jugend sehr aggressiv, besonders gegenüber Menschen, aber er zeigte auch Interesse am Wild. Im Jahre 1934 war ich in Pilsen beschäftigt (Holzfirma Semler) und nutzte die Gelegenheit, mit diesem Hund im ehemaligen Thun und Taxis Revier Vysoka bei Obrany zu arbeiten. In diesem Revier waren Füchse und Dachse vorhanden. Der Rüde hat sehr gut im Bau gearbeitet, den ersten Dachs erlegte ich im Jahre 1935 und so entschloss ich mich diese Rasse zu züchten. Im Pilsener Kynologie – Club ich den Züchter der Scottish – Terrier, Herren Cevenka, kennen gelernt . Er besaß auch noch Sealyham – Terrier von der Züchterin Widmann – Sedlintzk . Bei einer Begegnung mit Ihm im Pilsener Park, haben wir über die Eigenschaften dieser beiden Rassen gesprochen. Auf Grund der Arbeitserfahrung mit Scottish – Terriern sagte ich „ so etwas „ zwischen beiden Rassen (ein Hund mit positiven Eigenschaften beider Rassen) die Erwartung für erfolgreiche Arbeit erfüllen könnte. Im Jahre 1936 kaufte ich zu meinem Rüden (Züchter Sklenar) eine Hündin. 1938 bekam ich von ihr einen Sohn meines ersten Scottish – Terrier Rüden (Amis z Koznene Hory) der inzwischen die Scottish – Hündin meines Freundes Cervenka gedeckt hatte den ersten Wurf Scottish – Terrier. Meinen Zwinger nannte ich „ LOVU ZDAR „ . Die Mutter des Wurfes Diana z Kozene Hory , war auch sehr gut in der Bauarbeit. Die kritischen Jahre 1938-1945 waren für die Zucht nicht einfach . Die Anzahl der Scottish – Terrier war angewachsen. Der “Zylinderputzer„ war ein Modehund geworden. Als ich im Jahr 1940 mit meiner Familie nach Klanovice umsiedelte, besaß ich außer den Scottish – Terriern auch eine Sealyham Hündin („Joyfull Juta“), die ich von einer Bekannten erworben hatte. So bekam ich die Gelegenheit, auch die Sealyham – Terrier selbst kennen zu lernen. Eine weitere Sealyham Hündin erwarb ich von dem bekannten Züchter Prinzing aus Deutschland und eine weitere von einem Deutschen aus Klanovice . Diese Terrier besaßen sehr gute Eigenschaften. Sie hatten eine hervorragende Nase und waren im Gegensatz zu den Scottish Terriern besser zu führen. In dieser Zeit reifte meine Idee aus diesen beiden Rassen einen Kompromiss zu entwickeln. Seit 1934 war mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich versuchte die erste Verpaarung meiner Scottish – Hündin , Danka Lovu Zdar mit dem Sealyham – Rüden „Burganier Urquelle„. Das Resultat war ein Wurf mit 3 Welpen,von denen aber nur ein Rüde am Leben blieb. Er bekam den Namen Adam Lovu Zdar und die Nummer 1 in meinem Privatzuchtbuch. Dieser Rüde war gestromt nach seiner Mutter. Die Ohren waren schlecht stehend (halb hängend) und größer als beim Scottish – Terrier. Darum entschloss ich mich, die Ohren operativ zum hängenden Ohr zu verändern. Danach prüfte ich seine Jagdeigenschaften. Ich habe meinen Versuch der Züchtung einer neuen Rasse dem damaligen Terrier-Club mitgeteilt und bat im Falle eines Erfolges Cesky-Terrier zu nennen. Im Jahre 1950 wurde dieser Rüde leider bei einer Hasenjagd von einem unvorsichtigem Jäger erschossen. Zuvor hatte er noch eine Jagd-Tauglichkeitsprüfung (Fährten- und Schweißarbeit) abgelegt. Im Jahr 1950 habe ich den Versuch noch einmal wiederholt. Ich ließ die Scottish –Hündin „Scotch Rose“ ,ein Nachkomme meiner Hunde wieder von dem Sealyham –Rüden „Buganier Urquelle“ deckten, genau wie beim ersten Versuch. In diesem Wurf von 6 Welpen war nur ein Rüde mit normalen Hängeohr, so wie ich es mir wünschte .“ Balda Love Zwar“ , Nummer 2 im Zuchtbuch, dieser Rüde war gestromt. Er wurde der Gründer der Rasse. Die Hündin“ Bala Lovu Zdar „ verpaarte ich mit dem Rüden „ Adam Lovu Zdar“ aber keiner der Welpen konnte für die Nachzucht eingesetzt werden. Dann führte ich die Verbindung „ Balda Lovu Zdar“ mit der Hündin „ Baba Lovu Zdar“(Bruder und Schwester) durch . Aber auch aus dieser Verbindung konnte keiner der Welpen für die Nachzucht eingesetzt werden. Zielstrebig verpaarte ich den Rüden Balda mit seiner Mutter „Scotch Rose“. Dieser Versuch war erfolgreich ,da in diesem Wurf schon zwei Exemplare mit Hängeohren waren. Der Rüde „Dareba Lovu Zdar“ und die Hündin „Diana Lovu Zdar“. Den Rüden, Dareba (gestromt) gab ich an einen Jäger, aber der Hund verendete bald und konnte deswegen nicht zur Zucht eingesetzt werden. Dafür wurde aber seine Schwester „Diana Lovu Zdar“ die Urmutter der Rasse. Sie war erst schwarz, dann grau und hatte vor allem ein gutes Hängeohr. Sie entsprach im Ganzen dem gewünschten Typ eines Cesky -Terriers. Bezüglich der Haarpflege entschloss ich mich , das Fell zu scheren da die Vorbereitung für Ausstellungen durch das übliche Trimming sehr aufwendig war. Da ich zuerst die Verbindung Mutter und Sohn gewählt hatte , wählte ich für die nächste Verbindung die Hündin Diana und den Rüden „Jasans Amorous Artyllerymann „,ein Sohn von Buganier Urquelle, der inzwischen gestorben war, aus der Zucht meines Freundes Herrn Mann aus Prag. In diesem Wurf waren zwei Rüden und eine Hündin. Sie bekamen die Namen Fantom, Furiant und Fenka Lovu Zdar. Der Rüde Fantom war gestromt wie seine Schwester, aber der Rüde war schwarz mit gelben Abzeichen (black and tan).und alle hatten weiße Flecken an der Brust und Beinen. Der Rüde Furiant war mächtig und hatte einen großen weißen Kragen. Aus diesen Gründen konnte er nicht in der Zucht verwendet werden. Ich verpaarte den Rüden Fantom mit seiner Schwester Fenka. Aus diesem Wurf überlebte nur eine Hündin (black and tan) mit weißen Abzeichen. Ich nannte sie „Halali Lovu Zdar. Wie sich später gezeigt hat wurde sie die Stütze der Zucht. Aus der Verbindung Fantom Lovu Zdar und Halali Lovu Zdar fiel im Wurf ein brauner Rüde mit brauner Nase . Wie sich später herausstellte war er leider unfruchtbar. Diese braune Haarfarbe (rezessiv) , musste er vom Sealyham geerbt haben, da sie beim Scottish-Terrier nie vorgekommen ist . Als ich dann die Verbindung Fantom mit seiner eigenen Mutter Diana durchführte, tauchte in diesem Wurf wieder eine braune Hündin auf . Den Rüden nannte ich“ Chytry Lovu Zdar „ Er war braun mit gelben Abzeichen (brown and tan), wobei die Hündin“ Iris Lovu Zdar“ ganz braun ohne Abzeichen war. Aus Platzmangel und aus Unwissenheit bezüglich der Problematik bei der Zucht von braunen Exemplaren, schenkte ich die Hündin einem Freund , dem sie verloren gegangen ist. Diese Hündin blieb bis jetzt 1987 die einzige braune Hündin . Die Anlagen für braune Pigmente mussten demnach Fantom , seine Mutter Diana und die Tochter von Fantom und Halali besitzen. Als im Jahre 1959 auf der Internationalen Ausstellung in Reichenberg wurden Fantom,Chytry und Javor außer Konkurrenz ausgestellt. Besucher vor allem aus dem Ausland zeigten großes Interesse . Nach dieser Ausstellung wurde mit Unterstützung des Leiters der kynologischen Abteilung , Herrn Ing. Najman, mit der Eintragung dieser Terrier in das tschechoslowakische Zuchtbuch begonnen (Bezeichnung "Bömischer Terrier"). Die Nummer 1 im Zuchtbuch bekam die Hündin“ Chrabra Lovu Zdar“und weitere 14ausgesuchte Cesky Terrier wurden eingetragen .Bis zur ersten Eintragung in das Zuchtbuch waren insgesamt 15 Würfe gefallen . Dei Tabelle weist alle Würfe bis 1987 auf.

Im Jahre 1963 wurde von der FCI der Cesky- Terrier als eigenständige Rasse anerkannt: "Böhmischer Terrier- Cesky Terrier". Die FCI arbeitet den Standard in deutscher und französischer Sprache aus. Dieser wurde von mir ins Tschechische und andere Sprachen übersetzt. Damit war der Entwicklungsprozess der Rasse abgeschlossen.